PROGRAMMHEFT 2025 HERUNTERLADEN (PDF-Datei, 7,5 MB)

Dienstag, 04.11.2025

18.00 Uhr

Im Sudentendeutschen Haus Hochstr. 10 · 81669 München

Freier Eintritt – Über Spenden würden wir uns freuen.

Eröffnung der Rumänischen Kulturtage 2025

Jubiläumsfeier 20 Jahre GeFoRum


In Zusammenarbeit mit:
Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen e.V.
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit, Familie und Soziales

Es werden prominente Redner und Überraschungsgäste erwartet. In einer filmischen Zusammenfassung werden GeFoRums kulturelle Events im Laufe der Jahre gezeigt.

Der Abend wird von einem Klavierkonzert mit Andrei Preda gekrönt:
George Enescu Suite op. 10, Toccata“ und Pavane“;
Carl Filtsch Impromptu in Si bemol Major Nr. 1“ und Mazurka“

Anschließend — festlicher Empfang im Foyer des Sudetendeutschen Hausesgesponsert von Alina Schreglmann.

 

 

 

Donnerstag, 06.11.2025

19:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 6,- EUR

Karten für alle Vorstellungen können ab 31.10.2025 im Voraus an der Kinokasse oder online unter kinotickets.express/muenchen-filmmuseum/movies gekauft werden.

Feierliche Eröffnung des 19. Rumänischen Filmfestivals in München, mit Preisverleihung

KURZFILM: MAGICIANUL

KURZFILM: MAGICIANUL (The Magician) | Rumänien 2025 | R+B: Bogdan Mureşanu | Animation: Alex Talambă | M: Didier Falk | Stimme: Ioana Flora | 22 min | OmeU | Sulina, eine Stadt im Donaudelta, im Jahr 1910: Während mit Pomp die Ankunft des »Lichts« und damit der Zivilisation gefeiert wird (mit der Elektrizität kommt auch die Straßenbeleuchtung), erlebt der Zauberer Hilarion im verbleibenden Dunkel eine verstörende Geschichte, die auch ein (Alp-)Traum sein könnte. Bogdan Mureşanu hat einen Animationsfilm geschaffen, der wirkt, als wäre er aus alten Fotografien heraufgestiegen.

 

SPIELFILM: ANUL NOU CARE N-A FOST

Spielfilm (Komödie): ANUL NOU CARE N-A FOST (The New Year That Never Was) | Rumänien 2024 | R+B: Bogdan Mureşanu | K: Boróka Biró, Tudor Platon | P: Irina Enea | D: Adrian Văncică, Iulian Postelnicu, Emilia Dobrin, Nicoleta Hâncu, Andrei Miercure, Mihai Călin, Ioana Flora, Gabriel Spahiu, Vlad Ionuț Popescu | 138 min | OmeU |

Bukarest in den Tagen vor Weihnachten 1989: Dem Ceaușescu-Regime ist nur noch eine kurze Zeit beschieden. In Bogdan Mureşanus Film wird aber noch einmal mit sechs Hauptfiguren, in unterschiedlichen Kontexten und auf sich überschneidenden Wegen, deutlich gemacht, was es hieß, in einer Diktatur zu leben. Im Mittelpunkt steht eine Fernsehredaktion, die eine festliche Sendung vorbereitet hat, an der ein peinliches Detail korrigiert werden muss: Ausgerechnet die Schauspielerin, die den Gruß an den Staatschef aufgenommen hat, hat sich gleich danach ins Ausland abgesetzt. Eine Kollegin von einem Theater wird mehr oder weniger zwangsverpflichtet und kämpft mit einem Gewissenskonflikt, denn in Timișoara sind die Menschen schon auf der Straße, und das Regime schreckt vor Gewalt nicht zurück. Dramaturgisch geschickt führt Mureşanu die vielen Schicksale auf den Moment zu, in dem das Fernsehen aus der Konserve auf die Live-Bilder trifft, die man von der Revolution in Bukarest kennt.

Zu Gast: Ioana Flora (Schauspielerin) und Irina Enea (Produzentin)

Freitag, 07.11.2025

18:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 6,- EUR

Karten für alle Vorstellungen können ab 31.10.2025 im Voraus an der Kinokasse oder
online unter kinotickets.express/muenchen-filmmuseum/movies gekauft werden.

SPIELFILM: JAFUL SECOLULUI

Spielfilm (Drama): JAFUL SECOLULUI  (The Heist of the Century) | Rumänien 2024 | R: Teodora Ana Mihai | B: Cristian Mungiu | K: Marius Panduru | D: Anamaria Vartolomei, Ionuț Niculae, Rareș Andrici, Thomas Ryckewaert, Macrina Bârlădeanu, Lucian Ifrim, Alexandru Potocean, Ana Ciontea | 126 min | OmeU |

Zwei junge rumänische Paare versuchen ihr Glück in den Niederlanden. Nati als Erntehelferin, Ginel bei der Müllentsorgung, während der kriminelle Ită (dessen Freundin sich auf Sexarbeit verlegt) deutlich mehr Geld »verdient«. Als Nati als Servierkraft auf einer Orgie im venezianischen Stil einen Kurator trifft, entsteht der Plan zu einem Kunstraub, dessen Folgen für alle Beteiligten ein paar Nummern zu groß sind. Cristian Mungiu, eine der Leitfiguren des neuen rumänischen Kinos, schrieb das Drehbuch, das Teodora Ana Mihai in einen Thriller mit starken politischen Implikationen überführt: Es geht um Rumäniens Platz in Europa, und um die Frage, ob es den neuen Eliten gelingt, aus den kolonialen Abhängigkeiten auszubrechen.

 

 

 

Freitag, 07.11.2025

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 6,- EUR

Karten für alle Vorstellungen können ab 31.10.2025 im Voraus an der Kinokasse oder
online unter kinotickets.express/muenchen-filmmuseum/movies gekauft werden.

SPIELFILM: KONTINENTAL ‘25

Spielfilm (Drama): KONTINENTAL ‘25 | Rumänien 2025 | R+B: Radu Jude | K: Marius Panduru | M: Matei Teodorescu | D: Eszter Tompa, Gabriel Spahiu, Adonis Tanța, Șerban Pavlu, Oana Mardare, Annamária Biluska, Adrian Sitaru, Ilinca Manolache | 109 min | OmU |

Orsolya, eine Frau in mittleren Jahren, lebt in Cluj und arbeitet als Gerichtsvollzieherin. Eines Tages soll sie einen Obdachlosen aus dessen Kellerquartier entfernen, aber die Amtshandlung endet tragisch. Orsolya wird durch dieses Ereignis vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht und stellt sich grundsätzliche moralische Fragen, die Radu Jude in eine Reihe von langen, halsbrecherisch geschriebenen und tollkühn unerschrocken gespielten Dialogen in Sequenzeinstellungen einbettet.

KONTINENTAL ’25 ist eine Art Remake von oder eine Hommage an den Film EUROPA ’51 von Roberto Rossellini, in dem Ingrid Bergman eine großbürgerliche Frau spielt, die nach dem Tod ihres Kindes beginnt, den Kontakt zu einfachen Menschen zu suchen.

 

 

Samstag, 08.11.2025

18:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 6,- EUR

Karten für alle Vorstellungen können ab 31.10.2025 im Voraus an der Kinokasse oder online unter kinotickets.express/muenchen-filmmuseum/movies gekauft werden.

SPIELFILM: TIMING

Spielfilm (Drama): TIMING  | Rumänien 2024 | R+B: Lucas Neagu | K: Claudiu Piparcă | M: George Denis Ardelean | D: Ștefan Radu, Teodora Colţ, Irina Artenii, Sergiu Smerea, Maria Vicol, Robert Bogdanov-Schein, Laura Gîrbovan, Ion Rizea, Adrian Titieni | 138 min | OmeU |

Silvesterpartys sind ein strukturierendes Moment in dieser Geschichte über den jungen Schauspieler Tomas, der sich häufig in größeren Gruppen bewegt, ordentlich Party machen kann, aber auch sensibel ist und einmal beinahe seine Karriere ruiniert, als er sich bei Dreharbeiten danebenbenimmt. Tomas ist mit Emma zusammen, dann mit Carina, dann wieder mit Emma. Die beiden Frauen scheinen irgendwann fast verwechselbar. In der Liebe kommt es immer auf das Timing an, man muss sich im richtigen Moment treffen, auch in kleinen Dingen geht es um den rechten Zeitpunkt: Wann küsst man sich? Lucas Neagu, 25 Jahre alt, ist mit seinem unabhängig produzierten Film eine Ausnahme im rumänischen Autorenfilm: bewusst jugendkulturell orientiert, hängt er einem romantischen Ideal von Kino an und reklamiert selbstbewusst für sich, die Stimme einer neuen Generation zu sein.

 

Samstag, 08.11.2025

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 6,- EUR

Karten für alle Vorstellungen können ab 31.10.2025 im Voraus an der Kinokasse oder online unter kinotickets.express/muenchen-filmmuseum/movies gekauft werden.

Spezialprogramm Moldawien

SPIELFILM: COMATOGEN

SPIELFILM: COMATOGEN | Rumänien 2025 | R: Igor Cobileanski | B: Igor Cobileanski, Alin Boeru | K: Cristian Gugu | M: Adrian Stavian | D: Daniela Nane, Theodor Şoptelea, Andrei Aradits, Ada Lupu, Gheorghe Visu, Ionuţ Cornilă, Vlad Brumaru | 105 min | OmeU |

Eine Geschichte aus vier Perspektiven. Alina ist eine geschätzte Krankenschwester in einem Krankenhaus, in das eines Tages ein sehr reicher Mann, ein Kunstmagnat, eingeliefert wird. Er liegt nach einem Schlaganfall im Koma. Bei einem Klassentreffen sieht Alina Pavel wieder, den sie in jungen Jahren verschmäht hat. Nun beginnt sie eine Beziehung mit dem Immobilienmakler, der auch einen Job für Alinas nichtsnutzigen Sohn Radu hat. Als es im Büro zu einem Diebstahl kommt, fliegt Radus Doppelleben auf, und die ganze Struktur der heutigen rumänischen Gesellschaft wird durchsichtig. Denn Igor Cobileanski erzählt nicht so sehr nach dem Vorbild von Akira Kurosawas Klassiker RASHOMON von der Relativität der Wahrheit. Er nutzt die Blickwinkel der vier Figuren (die vierte ist Mihaela, die Tochter des Oligarchen) dazu, ein Geflecht aus Interessen, Abhängigkeiten und Privilegien offenzulegen, das einen negativen Befund für das neue Rumänien nahelegt: Geld regiert die Welt, und selbst die Integrität von Alina ist davor nicht gefeit.

Sonntag, 09.11.2025

17:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 7,- EUR

Karten für alle Vorstellungen können ab 31.10.2025 im Voraus an der Kinokasse oder online unter kinotickets.express/muenchen-filmmuseum/movies gekauft werden.

DOUBLE FEATURE

SPIELFILME (Historische Romanverfilmungen)

MOROMEȚII (The Moromete Family) | Rumänien 1987 | R+B: Stere Gulea, nach dem Roman »Moromeții – Vol. I« von Marin Preda | K: Vivi Drăgan Vasile | M: Cornelia Tăutu | D: Victor Rebengiuc, Luminița Gheorghiu, Gina Patrichi, Dorel Vișan, Mitică Popescu, Petre Gheorghiu, Florin Zamfirescu | 140 min | OmeU |

MOROMEȚII 2 (The Moromete Family 2 – On the Edge of Time) | Rumänien 2018 | R+B: Stere Gulea, nach den Romanen »Moromeții – Vol. II« und »Viața ca o pradă« (Das Leben als Beute) von Marin Preda | K: Vivi Drăgan Vasile | S: Alexandra Gulea | M: Vasile Șirli | D: Horaţiu Mălăele, Iosif Paştina, Dana Dogaru, Oana Pellea, Răzvan Vasilescu, Gheorghe Visu, Andi Vasluianu, Ioana Bugarin | 108 min | OmeU |

Der Roman »Moromeții« von Marin Preda (zwei Bände, 1955/1967) ist zentral für das Selbstverständnis des neueren Rumänien. Er erzählt von einer Bauernfamilie, die aus ihrer »natürlichen« Existenz herausgerissen und zunehmend in die größere Geschichte des 20. Jahrhunderts verwickelt wird. 1987 brachte Stere Gulea die erste Adaption heraus, die trotz der kommunistischen Zensur dem Buch weitgehend folgen konnte – über die 30er Jahre herrschte ein ideologischer Konsens, der erst nach der Revolution aufbrach. 2018 folgte eine ganze Generation später eine Fortsetzung, die sich auch der davor tabuisierten Durchsetzung der kommunistischen Ideologie widmen konnte, und in Niculae, dem Sohn der Moromete-Familie mit seinen literarischen Neigungen, eine individualistische Gegenfigur fand. Die ersten beiden Moromeții-Filme stehen heute für zwei Kulturen: das künstlerische Rumänien, das zum Ceaușescu-Regime zumindest innerlich eine gewisse Distanz hielt, und das neue Rumänien, das sich im 21. Jahrhundert auf eine Geschichtserzählung zu einigen versucht, in der sich die Nation gut repräsentiert fühlen kann.

Einführung: Bert Rebhandl

Dienstag, 11.11.2025

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 5,- EUR

Karten für alle Vorstellungen können ab 31.10.2025 im Voraus an der Kinokasse oder online unter kinotickets.express/muenchen-filmmuseum/movies gekauft werden.

SPIELFILM: INK WASH

SPIELFILM (Drama): INK WASH  | Rumänien 2024 | R: Sarra Tsorakidis | B: Sarra Tsorakidis, Ilinca Hărnuț | K: Radu Voinea | M: Colaj din Banat | D: Ilinca Hărnuț, Kenneth M. Christensen, Radouan Leflahi, Maria Popistașu, Ana Ularu, Rolando Matsangos, Mircea Postelnicu, Joachim Umlauf | 90 min | OmeU |

Sieben Jahre lang war die Künstlerin Lena mit Dragoș zusammen, dann zerbrach die Beziehung wegen ihres Kinderwunsches, für den er nicht bereit war. Ihre Kränkung verbirgt sie hinter einer Mimik der skeptischen Distanz (großartig: Ilinca Hărnuț). Als sie für eine große Wandmalerei in einem extravaganten Hotel (ein verborgenes Meisterwerk brutalistischer Architektur) in einem Naturschutzgebiet engagiert wird, macht sie neue Erfahrungen. Sie trifft dort einen jungen syrischen Migranten, der ihr Assistent wird, und den dänischen Projektmanager der Hotelrenovierung. Mit Rafi geht sie wandern, mit Asger geht sie ins Bett, begreift aber zunehmend dessen dubiose Rolle (er scheint auch beim illegalen Holzabbau involviert, das Hotelprojekt ist vielleicht nur ein Vorwand). Sarra Tosakidis liebt modernistische Kadragen, mit Brüchen und Spiegelungen im Bild. INK WASH ist ein Film mit exzellentem Sinn für Mise-en-scène und Spannungsaufbau. Ein kleiner Höhepunkt des ohnehin sehr formbewussten und lange nur von genialen Männern bestimmten rumänischen Kinos.

 

Mittwoch, 12.11.2025

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 4,- EUR

Karten für alle Vorstellungen können ab 31.10.2025 im Voraus an der Kinokasse oder online unter kinotickets.express/muenchen-filmmuseum/movies gekauft werden.

SPEZIALPROGRAMM MOLDAWIEN

SPIELFILM: TREI KILOMETRI PÂNĂ LA CAPĂTUL LUMII

SPIELFILM (Krimi): TREI KILOMETRI PÂNĂ LA CAPĂTUL LUMII  (Drei Kilometer bis zum Ende der Welt) | Rumänien 2024 | R: Emanuel Pârvu | B: Emanuel Pârvu, Miruna Berescu | K: Silviu Stavilă | M: Frații Pește | D: Ciprian Chiujdea, Bogdan Dumitrache, Laura Vasiliu, Valeriu Andriuță, Ingrid Micu-

Berescu, Adrian Titieni, Vlad Brumaru, Vlad Ionuț Popescu | 104 min | OmU |

In Sfântu Gheorghe, einer entlegenen Siedlung im Donaudelta, wird nachts am Strand ein junger Mann verprügelt. Adi erschreckt danach mit verquollenen Augen und Blutergüssen im Gesicht Vater und Mutter. Bald stellt sich heraus, dass es sich um ein Hassdelikt handelt. Denn Adi, den sein Vater gern auf der Marine-Akademie sehen würde, ist »eine Schwuchtel«. Emanuel Pârvu entwirft konsequent ein Soziogramm: die Eltern, der Polizist, der lokale Oligarch (bei dem auch Adis Vater Schulden hat), der Pfarrer (der auf Wunsch der Eltern einen »Exorzismus« durchführt), eine Freundin von Adi: Sie alle stehen für eine mögliche Haltung nicht nur zu Adis sexueller Identität, sondern auch zu staatlicher Institutionalität und zu einer Öffnung der provinziellen Abgeschlossenheit – in dem kleinen Ort findet jährlich im Sommer das international renommierte »Anonimul«-Filmfestival statt. Pârvu macht diese Schließung der Reihen im Dorf zu seinem dramaturgischen Leitprinzip: eine Frau vom Jugendamt kommt aus der nächsten Stadt Tulcea, wird aber von den Autoritäten vor Ort in die Zange genommen. Freiheit ist in dieser Gemeinschaft nicht denkbar, damit bleibt für Adi nur eine Option: die des Außenseiters, der in eine Abendsonne aufbricht, die vielleicht für Freiheit, aber sicher auch für Einsamkeit steht.

Freitag, 14.11.2025

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 5,- EUR

Karten für alle Vorstellungen können ab 31.10.2025 im Voraus an der Kinokasse oder online unter kinotickets.express/muenchen-filmmuseum/movies gekauft werden.

DOKUMENTARFILM: MAIA – PORTRET CU MÂINI

DOKUMENTARFILM: MAIA – PORTRET CU MÂINI (Maia – Portrait with Hands) | Rumänien 2024 | R+B+S: Alexandra Gulea | K: George Chiper-Lillemark, Nicu Ilfoveanu, Andreas Bolm | M: Vlaicu Golcea, Stephan Dunkelman, Stéphane Karo | Mit: Alexandra Gulea, Stere Gulea, Maria Cuzmin, Emilia Dobrin, Vava Ștefănescu | 90 min | OmeU |

Eine Videoaufnahme von Alexandra Guleas Großmutter bildet den Ausgangspunkt für diesen Film über ein Jahrhundert rumänischer Geschichte und drei Generationen einer prominenten Familie. Man sieht die alte Frau auf ihrem Bett, sie trägt ein schwarzes Kopftuch, und sie erzählt. In ihrer Geschichte spiegeln sich die komplexen Verhältnisse in Südosteuropa in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, einer Zeit, in der Imperien zerfielen, in der es immer wieder zu Vertreibungen und ethnischen Säuberungen kam, und in der die Grenzen des heutigen Europa erst allmählich entstanden. Die Guleas kommen aus der Minderheit der Aromanen (Macedoromanen), sie sind aus Thessaloniki eingewandert. Alexandra Gulea rekonstruiert das, was an Erinnerungen noch zu erreichen ist: eine alte Kultur, die mit der Aufzucht und der Wanderschaft mit Schafen ihr Auskommen fand; die Erfahrungen, die in der Familie mit der kommunistischen Gewalt gemacht wurden. Sie wählt dafür auch poetische Mittel, behilft sich mit Animationen, wo ihr Bilder fehlen, und lässt die Schleier der Imagination über den Fakten immer wieder deutlich werden. Der heute bekannteste Mann in der Generationenfolge, ihr Vater Stere Gulea, Regisseur der drei Moromeţii-Filme, bleibt weitgehend am Rand. Denn der Akzent bei Alexandra Gulea liegt auf einer weiblichen Perspektive, und bei einer Vorgeschichte des heutigen Rumäniens, die nur in untergründigen Erzählungen überliefert ist.

Zu Gast: Alexandra Gulea und Stere Gulea

Samstag, 15.11.2025

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 5,- EUR

Karten für alle Vorstellungen können ab 31.10.2025 im Voraus an der Kinokasse oder online unter kinotickets.express/muenchen-filmmuseum/movies gekauft werden.

SPIELFILM: MOROMEȚII 3

SPIELFILM (Historisches Drama): MOROMEȚII 3 (The Moromete Family – Father and Son)  ) | Rumänien 2024 | R+B: Stere Gulea | K: Vivi Drăgan Vasile | S: Alexandra Gulea | M: Cristian Lolea | D: Horaţiu Mălăele, Alex Călin, Mara Bugarin, Olimpia Melinte, Răzvan Vasilescu, Iulian Postelnicu, Cătălin Herlo, Ilinca Hărnuţ | 112 min | OmeU |

Mit dem dritten Film über die Familie Moromete, nach einem originalen Drehbuch, das nicht mehr auf dem Romanmaterial von Marin Preda basiert, schließt sich elegant und raffiniert der Kreis der Trilogie. Niculae, der jüngste Sohn der Bauernfamilie, ist Schriftsteller geworden und wird nun in der Zeit der beginnenden kommunistischen Radikalisierung und der Kollektivierung der Landwirtschaft vom Schriftstellerverband mit Kollegen zur Propagandaarbeit aufs Land geschickt, und zwar ausgerechnet nach Siliștea Gumești, in die Gegend, aus der die Familie Moromete kommt. Szenen aus dem Film von 1987 werden als zeitgenössisch für das Jahr 1954 genommen. Niculae ist hin- und hergerissen zwischen seinen Vorstellungen von Literatur und den Anforderungen des Verbands, denen er zu genügen hat, und denen er sich auch ziemlich pragmatisch unterwirft, er hadert nur persönlich. In klassischem Schwarz-Weiß erzählt Stere Gulea davon, wie sich die Parteiideologie konsolidiert und der alles durchwirkende Staat entsteht, der dann bis 1989 bestehen blieb. In der Schlusspointe erweist sich schließlich, dass Niculae die ganze Zeit, in der er sich ein wenig als Mann ohne Eigenschaften durch die Widrigkeiten mogelt, schon etwas für die Schublade schreibt, von dem ihm eine junge Frau, die er heiraten wird, deutlich macht, dass es große Literatur ist: Der Roman »Moromeții« kommt in dieser Version aus der Familie Moromete selbst.

Zu Gast: Stere Gulea und Alexandra Gulea

Verleihung des Publikumspreises

Abschluss des 19. Rumänischen Filmfestivals in München 2025

Freitag, 21.11.2025

18:30 Uhr

Haus des Deutschen Ostens
Am Lilienberg 5 • 81669 München

Eintritt: frei

In Zusammenarbeit mit:
Haus des Deutschen Ostens
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit, Familie und Soziales

DOKUMENTARFILM: SCHON LANGE KEIN FRÜHLING

Präsentation des Dokumentarfilms SCHON LANGE KEIN FRÜHLING von Alexandra Bidian | Deutschland 2025 | R+B+K: Alexandra Bidian | S: Annette von Stürmer, Alexandra Bidian | 90 min | Originalsprache Deutsch, die rumänischen Beiträge sind deutsch untertitelt.

Ein Roadmovie über Erinnerung, Schweigen und die Suche nach dem, was Familie ausmacht. Es ist Weihnachten, als Alexandra Bidian ihrer Mutter einen Brief schenkt – die Einladung zu einer Reise, die zur gemeinsamen Spurensuche wird. Von Wiesbaden nach Rumänien, auf den Spuren des verstorbenen Vaters. Eines Mannes, der viel gelesen, geschrieben und geschwiegen hat – und über den so vieles im Dunkeln liegt. Alexandra durchforstet alte Kisten, liest Briefe, taucht ein ins Geheimdienst-Archiv – und findet Beweise politischer Überwachung, Hinweise auf Verstrickungen und Entscheidungen, die das Familienbild erschüttern. Sie stellt ihrer Mutter und der Schwester Fragen, die sonst oft unausgesprochen bleiben – schmerzhaft, ehrlich, bewegend. Und bei denen jede der drei Frauen spürt, wie sehr die eigene Geschichte mit der des Vaters – und seiner Zeit – verwoben ist.

Dienstag, 25.11.2025

18:00 Uhr

Im IBZ Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft München e.V.
Amalienstr. 38 • 80799 München

Freier Eintritt – Über Spenden würden wir uns freuen.

In Zusammenarbeit mit:
IKGS – Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südeuropas an der LMU München und APOZITIA – Deutsch-Rumänische Kulturgesellschaft e.V.

Rumänien-Deutschland: literarische Brücke

Literatur und Musik

Markante Bücher der letzten 20 Jahre von rumänischen Literaten aus Rumänien oder aus dem deutschsprachigen Raum – Präsentation in deutscher Sprache.

Redner: Enikö Dácz (IKGS), Ramona Truffin, Dan Ciudin (Apoziţia)
Moderation: Brigitte Drodtloff – Filmemacherin und Vorsitzende des GeFoRum

Musikalische Begleitung: Schüler des Musikseminars München e.V. unter der Leitung von Nadja Preissler.

Interpreten:
Iris Maria Lazar (Klavier): Edvard Grieg – Poetisches Tonbild Nr. 2, Op. 3 – B-Dur
Jeremy Bortmes (Klavier): Paul Constantinescu – Toccata („Tanz aus Dobrudscha“) – A-Dur
Sergej Preissler (Violine): Béla Bartók – Rumänische Volkstänze für Violine und Klavier, Sz. 56
Niccolò Paganini – Cantabile, Op. 17 / MS 109 – D-Dur

Feierlicher Abschluss der 20. Rumänischen Kulturtage in München 2025