PROGRAMMHEFT 2024 HERUNTERLADEN (PDF-Datei, 5,5 MB)

Donnerstag, 07.11.2024

19.00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 4,- EUR

Kassenöffnung jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Karten können jeweils eine Woche im voraus an der Kinokasse oder online gekauft werden.

Eröffnung des 18. Rumänischen Filmfestivals München – mit einem Grußwort der Generalkonsulin von Rumänien in München, Miheia-Mălina Diculescu-Blebea

SPIELFILM: HORIA


SPIELFILM: Horia | Rumänien 2024 | R+B: Ana-Maria Comănescu | K: Tudor Mircea | M: Janja Lončar | D: Vladimir Țeca, Angelina Pavel, Liviu Cheloiu, Daniela Nane, Dragoş Olaru, Mihaela Velicu | 108 min | OmeU | Roadmovie

Mit der roten Mobra, einem Kultmotorrad aus der kommunistischen Zeit, könnte man heute Eindruck schinden. Doch Horia, ein junger Mann aus einem abgelegenen Winkel weit im Osten Rumäniens, ist kein Typ, der solche Vorteile auszuspielen wüsste. Er ist ein bisschen ungelenk, seine ganze Hoffnung, sein Lebenstraum, ist im Moment ein Mädchen, mit dem er vor einem Jahr eine kurze Begegnung hatte. Doch diese Ana ist jetzt weit weg, in Cluj. Als Horia die Provokationen seines Vaters, der aus ihm einen Draufgänger machen möchte, satt hat, macht er sich auf den Weg zu ihr. Mit einer Mobra einmal quer durchs Land! Kann das gut gehen? Vielleicht nur, wenn man dabei eine Begleiterin wie Stela hat, ein Mädchen, das früh erwachsen werden musste, und das nun dem etwas tumben Horia den Weg weist. Ein rasantes Road Movie und eine Coming-of-Age-Komödie mit zwei großartig gespielten Antiheldenfiguren.

Zu Gast: Ana-Maria Comănescu
Redner: Bert Rebhandl
Preisverleihung an die Debütregisseurin Ana-Maria Comănescu

Freitag, 08.11.2024

18:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 4,- EUR

Kassenöffnung jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Karten können jeweils eine Woche im voraus an der Kinokasse oder online gekauft werden.

SPIELFILM: UNDE MERG ELEFANTII

SPIELFILM: Unde merg elefanții (Where Elephants Go) | Rumänien 2024 | R+B: Gabi Virginia Şarga & Cătălin Rotaru | K: Adrian Pădurețu | M: Alexandru Suciu | D: Ştefan Mihai, Carina Lăpuşneanu, Alice Cora Mihalache, Andrei Răzvan Hîncu, Richard Bovnoczki, Iulia Verdeş | 112 min | OmeU | Drama

Im alltäglichen Trubel der Straßen der Stadt taucht ein junger Mann in Ballonseide auf, seine Hand ist verbunden, der Verband ist blutig. Was hat es mit ihm auf sich? Er heißt Constantin, vielleicht auch Marcel. Er spricht Frauen mit dem provozierenden Satz an: „Wollen wir ficken?“ Die Kamera holt sich diese Geschichte aus der Anonymität des urbanen Durcheinanders, sie zoomt hinein, als müsste sie Spuren lesen. Für eine Weile werden Umrisse einer Geschichte erkennbar: Leni, eine krebskranke Neunjährige, und ihre Mutter, die tags als Serviererin und nachts als Prostituierte arbeitet: alles für die Tochter. Ein moderner Großstadtfilm, ein Meta-Film, ein Experiment mit der Metaphysik des Zufalls, und den Volten des Erzählens. Kinder glauben manchmal, die Welt bewege sich nach ihren Regeln. In diesem Geist blicken Şarga & Rotaru auf das alltägliche Chaos. Und Leni kann, wenn es sein muss, tatsächlich alle Lichter ausmachen.

Zu Gast: Adrian Pădurețu
Preisverleihung an den Kameramann Adrian Pădurețu

Freitag, 08.11.2024

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 4,- EUR

Kassenöffnung jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Karten können jeweils eine Woche im voraus an der Kinokasse oder online gekauft werden.

SPIELFILM: WARBOY

SPIELFILM: Warboy | Rumänien 2024 | R+B: Marian Crișan | K: Adrian Pădurețu | M: Alin Zăbrăuțeanu, Călin Torsan | D: Daniel Bâliș, Reginald Ammons, Ovidiu Crișan, Dan Chiorean, Petre Ghimbășau, Viola Gábor | 84 min | OmeU | Historisches Drama

Die Berge und Wälder Rumäniens im Jahr 1944. Der junge Nicu lebt mit seiner Mutter auf einem einsamen Hof. Er hütet die zwei Pferde der Familie. Der Vater, von dem der Junge oft spricht, ist irgendwo im Krieg. Ein deutscher Posten zwingt die lokale Bevölkerung, sich immer noch zu arrangieren, obwohl die Rote Armee nicht mehr fern ist. Ein amerikanischer Pilot stürzt mit seinem Flugzeug ab und bleibt mit dem Fallschirm in einem Baum hängen. Nicu hilft ihm, die beiden werden Freunde – brothers in arms. Marian Crișan erzählt von der rumänischen
Kriegspolitik in Form einer Abenteuergeschichte, die einen bitteren Kern hat: bewaff nete Männer, die seinen Weg kreuzen, machen aus Nicu allmählich einen Warboy. Klassiker des Partisanenkinos und des Neorealismus stehen für Crișan Pate.

Zu Gast: Adrian Pădurețu

Samstag, 09.11.2024

18:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 4,- EUR

Kassenöffnung jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Karten können jeweils eine Woche im voraus an der Kinokasse oder online gekauft werden.

SPIELFILM: FAMILIAR

SPIELFILM: Familiar (Family Affairs) | Rumänien 2023 | R: Călin Peter Netzer | B: Călin Peter Netzer, Iulia Lumânare | K: Barbu Bălășoiu, Andrei Butică | D: Emanuel Pârvu, Iulia Lumânare, Ana Ciontea, Adrian Titieni, Vlad Ivanov, Victoria Moraru | 100 min | OmeU | Familiendrama

Ein Filmemacher, den wir wohl deutlich als Alter Ego von Călin Peter Netzer lesen sollen, bereitet einen Film über seine Eltern vor. Die Mutter hatte einst ein Verhältnis mit einem Arzt, der nun in Stuttgart lebt. Mit einigem Pathos definiert Dragoș seine eigene Rolle: „Ich weiß nicht, wer ich bin.“ Mit seiner jungen Partnerin, einem Model, erwartet er ein Kind. Für die Recherchen zum Film engagiert er aber seine frühere Freundin Ilinca. Im Hintergrund steht die zentrale Frage, die das Verhältnis zu dem früheren Regime Ceaușescus bestimmt: Kommt Dragoș aus einer Familie, in der ein Verrat passiert ist? Vielleicht sogar ein mehrfacher, denn Kooperation mit der Securitate (Staatssicherheit) bedeutet auch Verrat am eigenen Kind. Netzer rollt Umstände seiner eigenen Biografie in einem Film wieder auf, der auch Motive von Federico Fellinis selbstreflexivem Klassiker 8 1/2 aufweist.

Samstag, 09.11.2024

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 4,- EUR

KURZFILM: BAD PENNY

KURZFILM: BAD PENNY | Rumänien 2013 | R: Andrei Crețulescu | B: Andrei Crețulescu, Ionuț Gaga | K: Andrei Butică | M: Dead Man’s Bones | D: Șerban Pavlu, Dorian Boguță, Andi Vasluianu | 12 min | OmeU |

Kassenöffnung jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Karten können jeweils eine Woche im voraus an der Kinokasse oder online gekauft werden.

SPIELFILM: EXT. MAȘINĂ. NOAPTE

SPIELFILM: EXT. MAȘINĂ. NOAPTE (Ext. Car. Night) | Rumänien 2024 | R+B: Andrei Crețulescu | K: Andrei Butică | M: Dan Spătaru, Mircea Florian | D: Rodica Lazăr, Dorian Boguță, Șerban Pavlu, Andi Vasluianu | 72 min | OmeU | Drama

Andrei Crețulescu ist vermutlich der radikalste (und verspielteste) unter den vielen radikalen Männern im rumänischen Kino. Er macht Filme mit so vielen Hintergedanken und Referenzen, dass ihm das Publikum nicht immer leicht folgen kann. Aber es lohnt sich, auch wenn man manchmal ganz schön viel Arbeit in die Entziff erung seiner Kinorätsel stecken muss. Nun also EXT. CAR. NIGHT: Außen. Auto. Nacht. So wird in einem Drehbuch eine Szene verortet. Im Innersten dieses unendlichen Spiels mit Verweisen ist eine unbändige Liebe zum Kino als einer Welt der Wunder zu erkennen. (Ein Wunder gab es auch schon in Crețulescus erstem Film BAD PENNY.) „EXT. CAR. NIGHT“: Ein blutiger Thriller verwandelt sich in sein eigenes „Making Of“ – ein Gespräch über Angst, über Film, über Fiktion. Der Film hat 12 Figuren, die von vier Schauspielern gespielt werden, und er wurde in Sequenz-Einstellungen gedreht, die nicht in chronologischer Reihenfolge gezeigt werden. Die Art von Film, bei der es umso besser ist, je weniger man weiß. Ein besserer Titel wäre übrigens F FOR FAKE gewesen, aber der war schon vergeben. Howard Hawks sagte, dass ein großartiger Film drei gute Szenen braucht und keine schlechten. Dieser Film hat nur drei Szenen – na bitte! Gedreht in drei Bildformaten: 2,35, 1,85 und 1,33 – engt die Leinwand die Figuren immer weiter ein und unterstreicht so die Klaustrophobie und das Gefühl des Grauens, das spielerisch, in Form und Inhalt, das ganze Unterfangen durchdringt. Es ist die Art von Film, die man nicht sehen muss, wenn man weiß, worum es geht.“ (Andrei Crețulescu)

Sonntag, 10.11.2024

18:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 5,- EUR

Kassenöffnung jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Karten können jeweils eine Woche im voraus an der Kinokasse oder online gekauft werden.

DOUBLE FEATURE (KOMÖDIEN)

Două lozuri & Încă două lozuri

Două lozuri (Two Lottery Tickets) | Rumänien 2016 | R+B: Paul Negoescu, nach der Novelle von Ion Luca Caragiale | K: Ana Drăghici | M: Flora Pop | D: Dorian Boguţă, Dragoș Bucur, Alexandru Papadopol, Andi Vasluianu, Şerban Pavlu | 84 min | OmeU |

Încă două lozuri (Another Lottery Ticket) | Rumänien 2023 | R+B: Paul Negoescu | K: Ana Drăghici | M: Marius Leftărache, Alin Zăbrăuțeanu | D: Dorian Boguţă, Dragoș Bucur, Alexandru Papadopol, Ilona Brezoianu, Eduard Cîrlan, Iulian Postelnicu | 86 min | OmeU |

Lotto ist die Steuer der Dummen, sagt man. Aber auch die Dummen trifft gelegentlich ein Segen. Dann sind sie entweder reich, oder sie bekommen die Gelegenheit, sich so dumm anzustellen, dass sie am Ende wieder durch die Finger schauen. Die drei Männer, die in TWO LOTTERY TICKETS für ein Los zusammenlegen, auf das dann tatsächlich der Hauptgewinn entfällt, haben davor alle nicht gerade gut abgeschnitten in der Lotterie des Lebens. Der eine reagiert darauf mit Verschwörungstheorien, der andere will das Glück erzwingen, der dritte versucht es verzweifelt mit Rechtschaff enheit. Es gab zuvor schon mehrere Verfi lmungen der Caragiale-Novelle.
Man kann alle paar Jahre eine neue Version davon erstellen und schauen, was sich in der Gesellschaft verändert hat. Die Praxis des Erzählkinos, Remakes von alten Filmen oder alten Geschichten zu produzieren, ergibt oft tatsächlich so etwas wie einen historischen Index. Im Sequel ANOTHER LOTTERY TICKET versammelt Paul Negoescu das Trio von 2016 noch einmal und findet eine neue, sinnreiche Geschichte. Dieses Mal setzen Sile, Dinel und Pompiliu auf Krypto, das Geld, mit dem man nichts kaufen kann, denn es muss ja zuerst aus dem Blockchain heraus. Und was wissen ein paar Provinzeier vom Blockchain? Eine hinreißend verschlurfte Typenkomödie des ewigen Strebens nach Glück. Das Wort Sequel reimt sich hier auf Sisyphos.

Dienstag, 12.11.2024

18:30 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 4,- EUR

Kassenöffnung jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Karten können jeweils eine Woche im voraus an der Kinokasse oder online gekauft werden.

SPEZIALPROGRAMM MOLDAWIEN

SPIELFIL: VARVARA

SPIELFILM: Varvara | Moldawien 2023 | R+B: Anatol Durbală | K: Ivan Grincenco | M: Pavel Malisev | D: Tudor Țurcan, Olga Anghelici, Igor Caras, Alexandru Rusu, Constantin Haret, Vera Botezatu | 93 min | OmeU | Schwarze Komödie

Sasha ist Klempner für eine Erdgasfi rma. Er wird für seine gewissenhafte Arbeit geschätzt, ist aber trotzdem unbeliebt bei den Kollegen und beim Chef, weil es ihm an der Flexibilität fehlt, die im Geschäftsleben nun mal gebraucht wird. Hier eine kleine, pragmatische Lösung, dafür ein paar Scheine extra unter der Hand – was spricht dagegen? Alexandru hätte allen Grund, auch einmal etwas anzunehmen. Seine Frau hat gerade das zweite Kind geboren, eine Frühgeburt, noch dazu mit einer seltenen „Anomalität“. Ein moralischer Thriller: Als Alexandru in einer Kirche eine Heizung installieren soll, entdeckt er das Wandbild einer Märtyrerin, das er dafür zerstören müsste. Varvara ist eine Ikone des Unbedingten. Unerschrocken zeichnet Anatol Durbală das Porträt eines Menschen, der selbst seine eigene Familie auf eine radikale Probe stellt.

Zu Gast: Florian Kührer-Wielach, Direktor IKGS und Buchautor zu Moldawien

 

Dienstag, 12.11.2024

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 4,- EUR

Kassenöffnung jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Karten können jeweils eine Woche im voraus an der Kinokasse oder online gekauft werden.

SPEZIALPROGRAMM MOLDAWIEN

SPIELFILM: TUNETE

SPIELFILM: Tunete (Thunders) | Moldawien 2024 | R+B: Ioane Bobeica | K: Nicu Dragan, Ioane Bobeica | M: Octavian Coteț | D: Anatol Mîrzenco, Tincuța Josan, Daniel Brînză, Nicolae Cernomaz, Grigore Bechet, Olesea Sveclă | 75 min | OmeU | Drama

Aus dem kurzen Krieg im Jahr 1992 in Moldawien ist noch immer ein Feld am Dnjestr-Fluss mit Minen belastet. Ein Zaun sorgt dafür, dass sich niemand auf das lebensgefährliche Terrain verirrt. Doch eines Tages ist eine Kuh plötzlich hinter dem Zaun, die zehnjährige Zinca folgt ihr, und dann auch noch Victor, der stille Junge, dem sein Vater eigentlich den Umgang mit den „tsiganen“ Nachbarn verboten hat. Ioane Bobeica erzählt atmosphärisch stark von der Hinterlassenschaft der Geschichte in einem abgelegenen Teil Moldawiens, und auch von den sozialen Spannungen, die hier herrschen. Denn Zinca lebt so, wie die Menschen viele Jahrhunderte gelebt haben. Sie geht nicht zur Schule, ihr
Vater, ein verschlossener Mann, braucht sie für die Arbeit. Mit Victor lernt sie eine neue Perspektive kennen. Doch nun steht sie zwischen den Minen, und jede kleinste Bewegung könnte den Tod bringen.

Mittwoch, 13.11.2024

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 4,- EUR

Kassenöffnung jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Karten können jeweils eine Woche im voraus an der Kinokasse oder online gekauft werden.

DOKUMENTARFILM: ARSENIE

DOKUMENTARFILM: Arsenie – Viața de apoi (Arsenie – An Amazing Afterlife) | Rumänien 2023 | R+B: Alexandru Solomon | K: Tudor Platon, Marius Beșu | M: Alin Zăbrăuțeanu, Andrei Coteț | 96 min | OmeU |

Der Mönch Arsenie Boca (1910-1989) ist für die postkommunistische rumänische Gesellschaft eine zentrale Identifikationsfigur. Zahlreiche Menschen verehren ihn und berufen sich auf ihn, und die Kirche versucht, seine Popularität für ihre konservativen gesellschaftlichen Positionen zu nützen. Alexandru Solomon reagiert auf eigene Weise: er macht ein Casting und unternimmt dann mit den Menschen, die sich melden, eine Pilgerfahrt zu den Orten, die in Arsenies Leben eine Rolle gespielt haben. So kann er sowohl dessen Biografie erzählen (seine Kunst, seine Mystik, die Verfolgung durch die Kommunisten), wie auch davon, dass das Bild von ihm immer auch ein Bild des heutigen Rumäniens mit all seinen Konfliktlinien und Streitpunkten ist. Eine Frau glaubt sogar, dass in ihrem Land die letzte Prüfung vor dem Weltende stattfinden wird. Und hofft natürlich auf den Beistand des heiligen Arsenie.

Freitag, 15.11.2024

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 5,- EUR

Kassenöffnung jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Karten können jeweils eine Woche im voraus an der Kinokasse oder online gekauft werden.

SPIELFILM: SĂPTĂMÂNA MARE

SPIELFILM: Săptămâna mare (Holy Week) | Rumänien 2024 | R+B: Andrei Cohn, nach der Novelle „O făclie de Paşte“ (Die Osterkerze) von Ion Luca Caragiale | K: Andrei Butică | D: Doru Bem, Nicoleta Lefter, Ciprian Chiricheș, Mario Gheorghe Dinu, Ana Ciontea, Iulian Postelnicu | 132 min | OmeU | Romanverfilmung

Ion Luca Caragiale ist einer der Nationaldichter Rumäniens, und seine Novelle „Die Osterkerze“ ist ein zentrales Kulturgut. In einer Schenke irgendwo in der Provinz bereitet sich der jüdische Wirt darauf vor, dass ein früherer Bediensteter, den er weggeschickt hat, seine Drohung wahrmacht, ihn in der Osternacht zu töten. Caragiales Text übersetzt die Pogromerfahrungen vieler Juden in Osteuropa in ein psychologisches Spannungsbild. Andrei Cohn adaptiert die kurze Novelle im wesentlichen realistisch, das heißt als historischen Kostümfilm aus einer Zeit im 19. Jahrhundert. Er erweitert die Verdichtung des literarischen Texts aber zu einem sozialen Panorama der damaligen Zeit: Die Osternacht bei Caragiale wird bei ihm zu einer ganzen Heiligen Woche, in der sich religiöse, soziale und wissenschaftliche Systeme überlagern.

Samstag, 16.11.2024

21:00 Uhr

FILMMUSEUM im Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1 · 80331 München

Eintritt: 4,- EUR

Kassenöffnung jeweils 1 Stunde vor Beginn der Vorstellung.
Karten können jeweils eine Woche im voraus an der Kinokasse oder online gekauft werden.

SPIELFILM: LA SNAGOV

SPIELFILM: La Snagov (At Snagov) | Rumänien 2024 | R: Cristian Comeagă | B: Bogdan Ficeac | K: Gabriel Kosuth | M: Silviu Tripăduș | D: Dan Aștilean, Nicodim Ungureanu, Radu Botar, Cătălin Cățoiu, Irina Rădulescu, Mara Nicolescu | 72 min | OmeU | Politsatire

Der Lacul Snagov, nördlich von Bukarest, ist eine Gegend für reiche Menschen – so etwa das Grünwald Bukarests. Hier stehen die Villen von Oligarchen, und in einer solchen treff en sich ein paar Bosse der rumänischen Gesellschaft. Man könnte an ein Mafia-Treffen denken, nur haben die Herren ein bisschen weniger Charisma. Sie diskutieren über „ihren Mann“ für die nächsten Wahlen, schieben einander Fernsehsender zu, und betreiben dabei heftig Spionage. Denn jeder braucht jederzeit eine „Versicherung“ gegen den anderen. Währenddessen
reden die Frauen am Pool über die Kinder, die längst das Land verlassen haben.
Cristian Comeagă rahmt seine bitterböse Komödie mit Interview-Aufnahmen von ganz normalen Menschen auf der Straße, die aus ihrer Enttäuschung über die Politik kein Hehl machen.

Zu Gast: Cristian Comeagă
Preisverleihung an den Independent Filmemacher Cristian Comeagă
Verleihung des Publikumspreises

Abschluss des Rumänischen Filmfestivals München 2024

Mittwoch, 20.11.2024

18:00 Uhr

Im IBZ Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft München e.V.
Amalienstr. 38 • 80799 München

Eintritt: frei

Podiumsdiskussion und Präsentationen:

35 JAHRE SEIT DER REVOLUTION IN RUMÄNIEN

Was die Revolution für Rumänien bedeutet und wie sich das Land von damals bis heute entwickelt hat – mit Schwerpunkt Kultur. Podiumsdiskussion unter Einbeziehung des Publikums.

Dokumentarfilm: Facerea și desfacerea unui dictator (Comrade, The Making, Glory and Unmaking of a Dictator) | Rumänien 2024 | Chainsaw Film Production | R+B: Trevor Poots | M: Mircea Lăcătuș | 48 min |

Gäste:
Dr. Annelli Ute Gabanyi, Politikwissenschaftlerin und Journalistin
Kerstin Arz, Leiterin des Kulturwerks der Siebenbürger Sachsen
Robert Schwartz, Politik-Journalist, Redakteur, Moderator und Lehrer
Sebastian Marcovici, Fotograf und Musiker

Moderation:
Brigitte Drodtloff , Filmemacherin und Vorsitzende des Ge-Fo-Rum

Video-Beiträge: Über und mit Ana Blandiana
Präsentation der Stiftung „Asociația Principele Nicolae“

 

In Zusammenarbeit mit:
IKGS, Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München
Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen e.V.
Bayerisches Staatsministerium für Arbeit, Familie und Soziales

Feierlicher Schlussempfang